Recycling von Kunststoffen (Forschung am Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der LUH, Workshop am 23.11.'22)

 

"Nur mit und nicht ohne Kunststoff können wir unsere Klimaziele erreichen und unseren CO2-Fußabdruck deutlich verringern. Ein Weg zu diesem Ziel ist es, immer effizienter mit Ressourcen wie etwa Energie umzugehen. Ein weiterer ist die Etablierung einer Kreislauf-Wirtschaft." (Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres)

Die Medaille der Kunststoffe hat zwei Seiten.

 

Einerseits: Kunststoffe sind in unserem Alltag ebenso unverzichtbar wie in der Medizin, dem Bau-, Sport- oder Mobilitätsbereich. Auch in der Zukunft sind viele Entwicklungen ohne Kunststoffe kaum denkbar.

 

Andererseits: Kunststoffe sind Teil der Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen, denn:

·                   Kunststoffe werden größtenteils auf Basis von fossilen Rohstoffen hergestellt

·                   Kunststoffe werden häufig für kurzlebige Einwegprodukte eingesetzt,

·                   Kunststoffe werden - global betrachtet - meist deponiert oder verbrannt und nur zu kleinen Anteilen recycelt,

·                  ihre vielfältige Verwendung kombiniert mit ihrer Beständigkeit führen zu ihrer Akkumulation in der Umwelt.

 

Nicht die Kunststoffe (Polymer-Werkstoffe) selbst, sondern der Umgang mit ihnen ist das Problem. Der weitere Auf- und Ausbau der Kreislaufwirtschaft kann der Schlüssel für einen nachhaltigeren Umgang mit Kunststoffen sein.

Dazu braucht es Innovationen, um die „ökologische Performance“ von Kunststoffen zu verbessern.


 

Schüler*innen der IGS Kronsberg aus Hannover haben den Workshop besucht.



Technische Ansätze für die Entwicklung und den Ausbau von Verfahren zu einem höherwertigen Recycling und zur besseren Integrierbarkeit von Rezyklaten gibt es bereits. Ausserdem wir die Entwicklung von biobasierten und bioabbaubaren Kunststoffen vorangetrieben.

Das Treibhauspotenzial von Rezyklaten ist etwa halb so hoch ist wie das bisheriger Kunststoffe. Daher sollte die Rezyklat-Herstellung gegenüber der herkömmlichen Produktion von Kunsttoffen bevorzugt werden. Um stabile Marktbedingungen zum Ausbau einer solchen Kreislauf-Wirtschaft zu schaffen, braucht es aber vorerst auch eine Förderung durch politisch gesetzte Rahmenbedingungen.

Mit dem Ausbau der Kreislauf-Wirtschaft, der Nutzung biobasierter Rohstoffe zur Herstellung von Kunststoffen, der Möglichkeit der CO2-Rückgewinnung aus der Luft und Fixierung in langlebigen Kunststoffen sowie der Nutzung erneuerbarer Energien zur Herstellung, Verarbeitung und dem Recycling von Kunststoffen kann sich die Kunststoffindustrie deutlich nachhaltiger und sogar CO2-neutral aufstellen.

Die Zukunft des Kunststoffrecyclings wird entscheidend durch die Performance und Wirtschaftlichkeit der Recyclingprozesse, die Qualität der resultierenden Rezyklate sowie den begleitenden normativen Vorgaben geprägt.

(vereinfachter Text, nach Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres)


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Workshop-Präsentation von Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres
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Vortragsfolien der zentralen Projekt-Veranstaltung von Prof. Dr.-Ing. Endres am 15. Februar 2023
Lasst-uns-ueber-Recycling-sprechen_KUNST
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